Erfahrungsberichte

Erinnerbare Belastungen/Traumen

Operationen

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Einer meiner Klienten spielte in seiner Freizeit sehr gern Fußball, zog sich hierbei einen Bänderriss zu. Dieser berufliche Ausfall durch die OP und Reha bereitete ihm am Arbeitsplatz einige Probleme. Fußballspielen hatte er, obwohl sein Knie wieder voll genesen war, aufgegeben.

Nachdem wir den Unfall, die OP und auch die anfänglichen Schwierigkeiten am Arbeitsplatz verarbeitet hatten, bekam H. M. wieder mehr Vertrauen in seine körperliche Belastbarkeit. Um das Körpersystem noch mehr zu unterstützen, bat ich H. M. (Er ist seit seiner Kindheit begeisterter Skifahrer) sich vorzustellen, wie er mit viel Freude mühelos die Schnee bedeckten Berge hinunterfährt. Am folgenden Wochenende spielte H.M. mit Vergnügen in seiner Fußballmannschaft.

Unfälle

Durch den schweren Verkehrsunfall meines Sohnes 1991 habe ich neben vielen Sitzungen mit betroffenen Klienten auch intensive eigene Erfahrungen mit Unfällen und ihren Folgen.
Mit der systemischen Traumatherapie ist es möglich, Unfälle so zu verarbeiten, dass man wieder angst- und schuldfrei leben kann. Häufig lindert die Behandlung auch körperliche Beschwerden, manchmal verschwinden sie sogar ganz. Die durch den Schock konditionierten Stressmuster werden gelöst.

Schwere Erkrankungen/Behinderungen,
eigene, die naher Angehöriger

Trennungen/Verluste/Tod

Der Tod eines nahe stehenden Menschen führt häufig zu starken Belastungen und Veränderungen im Leben. Liegt der Verlust schon länger zurück und überschattet er immer noch das Leben , ist es möglich, neue Lebensfreude zu gewinnen. Eine meiner Klientinnen hatte ihren Mann viele Jahre mit einer schweren Herzerkrankung begleitet. Ich lernte sie 3 Jahre nach dem Tod ihres Mannes kennen. Noch immer lebte sie sehr zurückgezogen, versuchte das Leben zu ertragen. Wie sich herausstellte, fühlte sie sich Schuld am Tod ihres Mannes. Sie glaubte, wenn sie an diesem Tag erkannt hätte, wie schlecht es ihm ging, hätte sie den Arzt gerufen und dieser hätte sein Sterben verhindern können. Dies obwohl ihr Mann schon 20 Jahre Herzkrank war und er es viel länger als erwartet geschafft hatte zu leben. Nach mehreren Sitzungen konnte sie mit dem Ereignis, so wie es geschehen war, Frieden schließen. Sie buchte einen Urlaub und besuchte ihre entfernt lebende Freundin, mit der sie die letzten Jahre nur telefoniert hatte.

Körperliche und sexuelle Gewalt

In den letzten 12 Jahren hat es mir viel Freude gemacht, Menschen die hier einschneidende Erlebnisse haben zu entlasten. Ihnen zu helfen, ein anderes Körpergefühl zu entwickeln, weniger Ängste zu haben und entspanntere Beziehungen mit einer glücklicheren Sexualität zu leben. Bei dieser therapeutischen Arbeit geht es mir nie allein ums Aufdecken bzw. Erkennen, sondern um lösungsorientiertes Helfen. Der/die Betroffene wird durch verschiedene Hilfen entscheidend entlastet und fühlt sich für sein weiteres Leben gestärkt.

Konkrete Ängste/Phobien

Diese Themen begegnen mir in meiner Praxis häufig und lassen sich sehr schnell auflösen. Eine Dame verlor ihre Angst vor Insekten, besonders Spinnen, als sie sich erinnerte, dass sie als 5jährige einmal beim Spielen in der Natur in ein ausgehobenes Erdloch gefallen war. Sie wurde erst Stunden später von den suchenden Eltern gefunden. Als Kind hatte sie hier große Ängste ausgestanden, die sich an die in dem Erdloch lebenden Spinnen und Käfer gekoppelt hatten.

Frau W. litt unter einer starken Angst vor Hunden. Sie fand heraus, dass sie als 1½-jähriges Mädchen von einem Hund in die Lippe gebissen
worden war.

Nachdem wir diesen Schrecken und Schmerz verarbeitet hatte, konnte sie angstfrei dem Nachbarshund begegnen.

Herr W. wünschte sich meine Hilfe, da er durch einen beruflich Wechsel häufig fliegen musste, was ihm immer Not bereitete. Jedes Mal, wenn sich die Tür des Flugzeuges schloss, steigerten sich seine Ängste. Besonders verstärkt hatte sich dieser Zustand nach einem harmlosen Auffahrunfall: Dies erkannte er jedoch erst, als er die Ursache für diese Belastung entdeckte. In der Sitzung erinnerte er sich, dass er bei einem Autounfall als 3jähriger auf dem Schoß der Mutter gesessen hatte und durch den Aufprall im Fußraum eingeklemmt wurde. Er kam ins Krankenhaus, war jedoch glücklicherweise nur minimal verletzt. Heute fliegt er sogar mit einem Freund des öfteren mit einer kleinen Sportmaschine und kann dies uneingeschränkt genießen.